Universitätsmedizin Berlin: Prof. Bertram Wiedenmann Receives ENETS Life Achievement Award
Prof. Wiedemann war von 1997 bis 2019 Direktor der Medizinischen Klinik für Hepatologie und Gastroenterologie an der Charité. Bis heute leitet er den NET-Forschungsbereichs der Klinik. Während seiner Amtszeit als Klinikdirektor konzentrierte sich seine Forschung auf die Verbesserung der NET-Diagnostik. So entdeckte er zusammen mit seinen Kolleg:innen die Funktion des Proteins Synaptophysin als pathologischen Tumormarker. Anhand von Synaptophysin kann aus einer Blutprobe im Labor nachgewiesen werden, dass ein NET vorliegt.
Außerdem entwickelte er die molekulare Bildgebung weiter, insbesondere die Somatostatin-Rezeptor-Szintigrafie. Mit diesem bildgebendes Verfahren lassen sich neuroendokrine Tumoren (NET) nachweisen, die anhand der klassischen bildgebenden Verfahren wie Magnetresonanztomografie, Computertomografie oder Ultraschall nur schlecht diagnostiziert werden können. 2017 wurde Prof. Wiedemann als erster Nicht-Amerikaner Vorsitzender der Amerikanischen Krebsgesellschaft für den Bereich gastrointestinale Tumoren (ASCO-GI).
Mit dem Life Achievement Award würdigt die ENETS auch den langjährigen ehrenamtlichen Verdienst von Prof. Wiedenmann. In mehr als 15 Jahren seiner aktiven Vereinsmitgliedschaft konnte Prof. Wiedenmann viele Neuentwicklungen wie die weltweite Etablierung von zertifizierten Exzellenzzentren für seltene Tumorerkrankungen anstoßen und etablieren.
Inspiriert durch den DKG-Zertifizierungsprozess hat Prof. Wiedenmann den Grundstein für das ENETS Centers of Excellence (CoE)-Programm mit einem Zertifizierungsverfahren zur Qualitätskontrolle gelegt. Im November 2009 wurde die damals von ihm geleitete Klinik als erstes Exzellenzzentrum für neuroendokrine Tumoren (ENETS CoE) in Europa ausgezeichnet.